Tagesfahrt des Heimatvereins Bersenbrück nach Ostfriesland mit vielen überraschenden Einblicken

Auch in diesem Jahr lud der Heimatverein Bersenbrück wieder Mitglieder und Interessierte zu einer Tagesfahrt ein, Ziele waren Augustfehn, Aurich, Weener und Stapelmoor in Ostfriesland. Die Nachfrage war so groß, dass einige Interessierte zu Hause bleiben mussten. Sie werden sicher im nächsten Jahr dabei sein können, wenn der Heimatverein zu einer neuen Fahrt einlädt.

Erstes Ziel der Busfahrt unter der Leitung des Vorsitzenden Franz Buitmann und des Geschäftsführers Hermann Sattinger war Augustfehn mit der ehemaligen Eisenhütte, wo es zunächst ein leckeres Frühstück gab. Im Anschluss daran erfuhren die Bersenbrücker Heimatfreunde aus fachkundigem Mund Wissenswertes aus der Geschichte des Industrie-Denkmals Eisenhütte. Nach der Eisenverhüttung, die den Menschen der Region viele Arbeitsplätze bot, wurde die Eisenhütte 1936 vollständig umgebaut, teilweise erneuert und als Depot für die Marinewerft Wilhelmshaven genutzt, 1938 wurden die großen Schornsteine gesprengt. In der Nachkriegszeit wurde in den Gebäuden u. a. eine Leimfabrik untergebracht, bis im Jahre 1962 die Bundeswehr das Gelände übernahm. Nach der Aufgabe des Standortes ging das Gelände in den Besitz der Gemeinde Apen-Augustfehn über. Gebäude und Plätze wurden einer gewerblichen Nutzung zugeführt, Heizhaus und Eisenhüttenturm sind als Denkmale erhalten geblieben.

Anschließend ging es weiter nach Aurich, wo eine Stadtführung und die Besichtigung der „Ostfriesischen Landschaft“ erfolgten. Auf der Stadtführung erfuhren die Heimatfreunde, dass die Entstehung Aurichs auf eine im 12. Jahrhundert dem heiligen Lambert gewidmete Kirchenstiftung zurückgeführt wird. Später wurde der Ort wegen seiner zentralen Lage, gut geschützt durch Befestigungswälle und unwegsame Moorgebiete, Residenz der Fürstenfamilie Cirksena. Das heutige Schloss war als Burg Wohnsitz dieser Familie. Sehr informativ war ein Besuch im schmucken Neu-Renaissance-Gebäude der Ostfriesischen Landschaft, ein ehemaliges regionales Ständeparlament, das heute Tradition und Kultur bewahrt und fördert. Beim Gang durch die Fußgängerzone wurde auch  die Lamberti-Kirche mit dem berühmten Ihlower Altar aufgesucht.

Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Weener, besichtigt wurde hier das weltweit bekannte „Organeum“, ein in Fachkreisen bekanntes einzigartiges Museum, in dem noch heute alte Orgel- und Tasteninstrumente besichtigt und bespielt werden können. Kurze Musikstücke mit Erläuterungen auf verschiedenen historischen Orgeln waren für die Bersenbrücker Heimatfreunde ein unvergessliches Erlebnis.

Eine original ostfriesische Teezeremonie wartete dann zum Abschluss in einer Windmühle in Stapelmoor auf die Reiseteilnehmer. Die Kappen-Wind-Mühle wurde denkmalgerecht saniert. Sie war 1909 gebaut worden, 1951 übernahm Beene Wichers den Mühlenbetrieb, dessen Sohn Heinz noch heute der Besitzer ist. Auch im nächsten Jahr, so waren sich alle einig, sollte der Heimatverein wieder eine Tagesfahrt anbieten.

Tagesfahrt Heimatverein BSB 1

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