Heimathaus Feldmühle

Die „Feldmühle“ Bersenbrück, das jetzige Heimathaus des Heimatvereins Bersenbrück, soll laut den historischen Unterlagen in früheren Jahren bei Möller in Ahausen bei Ankum gelegen haben. Sie wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt an den jetzigen Standort am Feldmühlenbach im Bersenbrücker Stadtteil Hertmann – Lohbeck verlegt. Sie ist die älteste der Klostermühlen des früheren Zisterzienserinnen-Klosters, das 1231 gegründet und 1787 aufgelöst wurde. Äbtissin von Moltke ließ sie 1729 erneuern. Der Mühlenbach aus Ahausen speiste früher den Mühlenteich, dessen Wasser das Rad der „Feldmühle“ trieben. Dieser Mühlenteich war zwischenzeitlich trocken gelegt und diente als Reitplatz. Im Rahmen der Dorferneuerung konnte er wieder errichtet werden, eingebettet als Biotop in ein Naherholungsgebiet. Der Feldmühlenbach fließt weiter durch das Waldgebiet „Freude“ und mündet in die Hase.
Die „Feldmühle“ als ehemalige Kornmühle wurde in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bersenbrück, dem Heimatverein Bersenbrück und dem Förderverein „Historische Feldmühle“ restauriert. Die Maßnahme konnte im Jahre 2003 abgeschlossen werden, nun dient die ehemalige Mühle als Heimathaus des Heimatvereins. Sie erhielt wieder ein Wasserrad, so wie es einmal der Fall war. Zwischenzeitlich war eine Francis-Turbine mit liegender Welle eingebaut, Reste dieser Anlage wurden bei der Renovierung der Mühle ausgebaut und warten auf eine mögliche Konservierung.
Im Umfeld der „Feldmühle“ wurde eine Remise errichtet, zwei Mühlsteine sind erhalten geblieben. Das Heimathaus „Feldmühle“ dient dem Heimatverein als Domizil mit Büro und Archivraum. Im Obergeschoss finden Sonderausstellungen statt, der Mitteltrakt steht für Versammlungen und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung, im Untergeschoss wurde in Zusammenarbeit mit dem Wasserverband Bersenbrück eine Dauer-Ausstellung zum Thema „Wasser“ und „Mühlen“ installiert, ein kleines Kraftwerk produziert mit Hilfe des Wasserrades Strom.
Im Umfeld des Heimathauses wurde ein Insekten-Hotel aufgestellt sowie eine Streuobst- und Wildblumenwiese angelegt. Am Feldmühlenteich werden jährlich die „Bäume des Jahres“ gepflanzt. Im Wäldchen hinter dem Heimathaus und am Heimathaus wurden Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter aufgehängt, auf der Wiese am Feldmühlenteich stehen Ansitzpfähle für Greifvögel. Zwei „Friedensbäume“ (Blutbuche und Winterlinde) – Muslimegemeinschaft Osnabrück und Heimatkreis Greifenhagen/Pommern – sowie ein Apfelbaum des Freundeskreises Tintaniac/Frankreich wurden gepflanzt. Unter der mächtigen „Pommerneiche“ erinnert ein Gedenkstein an die Verbindung Heimatverein-Heimatkreis Greifenhagen/Pommern, ein geschnitztes Schild am Heimathaus weist auf „60 Jahre Heimatvertriebene“ hin. Eine E-Bike Ladestation befindet sich an der Remise. Ein Schild am Giebel des Heimathauses weist auf die Zugehörigkeit des Heimatvereins zur Mühlenvereinigung Niedersachsen/Bremen hin. Weitere Projekte sind in Planung, so dass das Heimathaus einer ständigen Ausgestaltung unterliegt.
Für besondere Feiern kann das Heimathaus gemietet werden.

Franz Buitmann