Über Pfingsten fand in der Patenstadt Bersenbrück das 30. Treffen des Heimatkreises Greifenhagen/Pommern statt. Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde diese alle zwei Jahre seit Gründung der Patenschaft in den Jahren 1963/64 stattfindende Tradition begangen. Zur Erinnerung an das diesjährige Treffen 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am Heimathaus Feldmühle des Heimatvereins Bersenbrück eine Winterlinde gepflanzt.
Ein an der Linde angebrachtes Schild besagt:“ Diese Linde steht für Frieden, Freiheit und Recht gegen Krieg, Flucht und Vertreibungen, gepflanzt 2015, 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, Stiftung Greifenhagen/Pommern“.
Bei der Pflanzaktion im Rahmen des Pommerntreffens wies der Heimatkreisbearbeiter Greifenhagen, Günther Drewitz aus Lübeck, darauf hin, man könne aus seinen Erinnerungen nicht vertrieben werden, sie seien für immer mit dem Schicksal der Heimatvertriebenen verbunden, mit Krieg, Flucht und Vertreibung. Man wolle nichts verdrängen, man wolle vielmehr aus den Erfahrungen der Geschichte, mit Blick in die Zukunft immer wieder mahnen, dass Krieg und Unrecht nur zu Bösem führe. Darum werde dieser Lindenbaum gepflanzt, es sei eine Friedenslinde, die auch späteren Generationen noch eine Erinnerung an schlimme Zeiten möglich machen solle. Schon bei den Germanen habe die Linde als heiliger Baum gegolten, man habe sie Gerichtsbaum oder Gerichtslinde genannt, nach den Kriegen seien jeweils „Friedenslinden“ gepflanzt worden. Sie seien mit dem Wunsch verbunden, dass Frieden, Freiheit und Recht nicht untergehen.
Bersenbrücks Bürgermeister Christian Klütsch betonte, man könne nicht oft genug daran erinnern, welches Leid und Elend die Kriege über Menschen und Länder brachten. Gerade auch die Heimatvertriebenen aus Greifenhagen mussten dies leidvoll am eigenen Schicksal erfahren. Daher sei die Patenstadt Bersenbrück gerne bereit, die Tore für die Freunde aus Greifenhagen zu öffnen. Das Pflanzen der Friedenslinde könne ein wichtiges Zeichen sein, sich für die Erhaltung des Friedens einzusetzen.
Der Vorsitzende des Heimatvereins Bersenbrück, Franz Buitmann, sagte, man habe gerne die Aufgabe übernommen, einen würdigen Platz für die Friedenslinde zu finden. Das sei sicher in der Nähe des Heimathauses Feldmühle am Feldmühlenteich der Platz, wo bereits andere Erinnerungen an Greifenhagen zu finden seien, die Linde sei eine Ergänzung zur bereits vorhandenen Pommerneiche mit dem Gedenkstein für die Freundschaft zwischen dem Heimatverein und den Greifenhagenern.
Der Männergesangverein Bersenbrück (MGV) begleitete stimmungsvoll die Aktion mit dem Lied „Am Brunnen vor dem Tore…“, gemeinsam sang man das „Pommernlied“, ehe die Verantwortlichen das Tuch über dem Schild enthüllten und alle die Linde gebührend „ begossen“.