„Seit einigen Jahren führt der Heimatverein Bersenbrück eine Stadtteil-Wanderung durch, um sich näher über Einrichtungen, Höfe oder Anlagen in der Stadt zu informieren“, sagte Vorsitzender Franz Buitmann bei der Begrüßung einer großen Gruppe von Heimatfreunden am Heimathaus Feldmühle. Man habe schon alle Stadtteile einmal besucht, trotzdem gebe es immer wieder neue interessante Ziele. Nachdem im vergangenen Jahr ein Teil des Stadtteil-Tour-Weges mit den am Wege liegenden Besonderheiten erwandert worden sei, solle nun zum Teil dieser Weg weiter erwandert werden.
Nach der gebührenden Stärkung am Heimathaus ging es zunächst auf dem Wanderweg in Richtung Hertmann-Lohbeck. Vorbei am Vesperbusch wurde an der Erdgas-Verteilerstation Münster in Lohbeck Halt gemacht. Stellvertretender Vorsitzender Manfred Kalmlage konnte fachkundig Auskunft über die Anlage und ihre Funktion geben, Nachfragen zeigten das Interesse der Heimatfreunde an dieser Anlage. Auf dem Wege zum historischen Bremke-Hof lockten am Wegesrand leckere Kirschen und Erdbeeren, ein wenig „Mundraub“ dürfte zu verzeihen sein.
Bisher nicht bekannte Einzelheiten vermittelte Christoph Markus beim Ziel Bremke-Hof. In alter Zeit, so erfuhr man, führte der Hof Bremke, Lohbeck Nr. 7. den Namen Bregenbeke, er grenzt an den Feldmühlenbach. Das alte Erbwohnhaus war im Jahre 1774 neu erbaut worden. ‚Colonus Bremke sive Bregenbeck’ kaufte sich schon am 20. November 1787 frei von den ungewissen Eigentumsgefällen und war seitdem personen-freier- Erbzinsmann. Das 39 Meter lange und 16 Meter breite niedersächsische Bauernhaus mit mächtigen Giebelfronten wurde am 10. Dezember 1930 infolge Brandstiftung ein Raub der Flammen. Nach Landrat Professor Rothert befand sich in diesem Hause das meiste Balkenholz von allen Bauernhäusern ringsherum. Der Hof erhielt nach 1930 ein massives Bauernhaus. Über weitere Stationen bewirtschaftet nun die Familie Christoph Markus das Anwesen, in Teilen des Hauses bestehen auch Freizeitangebote. Zum Abschluss des Besuches auf dem Bremke-Hof bedankte sich der Heimatvereins-Vorsitzende für die großartige Gastfreundschaft.
Nächstes Ziel der Stadtteil-Wanderung war die Elektronik-Firma Hugenberg-Botha auf dem Gelände der ehemaligen LNK-Anlage. Die Firma Hugenberg war bis vor kurzem in Hastrup angesiedelt, nun präsentiert sie sich am neuen Standort mit einem erweiterten Angebot. Senior Franz und Junior Steffen Hugenberg erläuterten den Heimatfreunden die Geschichte des Hauses und die Arbeit am neuen Standort. Die Firma Hugenberg besteht seit 88 Jahren, der im Hastruper „Reuwehus“ geborene Radiotechniker Franz Hugenberg befasste sich in den frühen zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auch mit Fotografie. Bei einem Rundgang durch die übersichtlich gestalteten Räume konnte man sich von dem vielfältigen Angebot überzeugen.
Die Stadtteil-Wanderung endete wieder am Heimathaus Feldmühle, wo man unter der „Pommerneiche“ bei Grillwürstchen und kühlen Getränken noch in geselliger Runde klönen konnte.