Zur Erwanderung des zweiten Teils des Harzer Baudensteigs, der von Bad Grund bis Walkenried läuft, weilten Wanderfreunde des Heimatvereins Bersenbrück für drei Tage im Harz. Quartier hatte die Gruppe im „Seeschlösschen“ in Bad Sachsa, geleitet wurde sie vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Franz Buitmann. Wie im vergangenen Jahr auf dem ersten Teilstück von Bad Grund bis Bad Lauterberg wurden sie vom „goldenen Oktober“ begleitet. Ausgangspunkt in diesem Jahr war Bad Lauterberg, vom Kurpark ging es über die Oder in Richtung Wiesenbeker Teich, ein von Lauterberger Bergleuten vor langer Zeit angelegter Stausee. Etliche Höhenmeter waren dann bis zum Ravensberg zu überwinden, auffällig ist hier der 64 Meter hohe Turm, er diente während des Kalten Krieges als Horchposten. Kurz vor dem Ravensberg liegt der Dreiherrenstein, bis 1866 grenzten hier das Königreich Hannover, das Königreich Preußen und das Herzogtum Braunschweig aneinander. Vom Ravensberg (659m) schaute man bei klarem Wetter bis zum Brocken und weit ins Thüringer Land. Das Etappenziel Bad Sachsa bietet heute Kureinrichtungen, eine schöne Badelandschaft und eine gemütliche Altstadt. Am zweiten Tag führte die Wanderung von Bad Sachsa aus durch das wildromantische Uffetal zum Stöberhai (720 m), dem höchsten Berg im Südharz. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig, es wird vermutet, dass hier ein Köhler „Stöber“ seinen Hai, seine Kohlstelle, hatte. Bis 1989 hatte die Bundeswehr auf dem Turm am Stöberhai Abhöranlagen in Richtung Osten installiert, der Turm wurde 2005 gesprengt. Ein fantastischer Blick auf Sankt Andreasberg, den Wurmberg und den Brocken belohnten den Aufstieg. Das nächste Ziel war der Bahnhof Stöberhai. Die Bahnstrecke Walkenried-Braunlage wurde zwar 1963 stillgelegt, aber im ehemaligen Bahnhof befindet sich eine wunderschöne Waldwirtschaft, wo die Bersenbrücker Wanderer gerne eine Pause einlegten. Etappenziel war Wieda, am gleichnamigen Fluss in einem Wald umschlossenen Tal gelegen. Die dritte Etappe führte von Zorge aus zum Ziel Walkenried, Walkenried, Wieda und Zorge schlossen sich 1972 zu einer Samtgemeinde zusammen, die Wanderung durch ihr Gebiet ließ immer wieder die Lage der Orte an der ehemaligen Grenze zur DDR erkennen. Der Bergbau auf Roteisenstein und das Eisenhüttenwesen waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hier die bestimmenden Wirtschaftsfaktoren für die Bewohner. Das Etappenziel war das berühmte Kloster Walkenried, 1127 stiftete Adelheid von Walkenried das dritte Zisterzienserkloster im heutigen Deutschland, das Museum im Kloster gilt als das innovativste Klostermuseum Europas. Hier konnten sich die Bersenbrücker Wanderer auf eine faszinierende Zeitreise mit den Mönchen begeben. Damit war dann aber auch die Wanderung auf dem fast 100 Kilometer langen Baudensteig zu Ende, im nächsten Jahr soll es eine neue Wanderstrecke geben.