Holzheiz-Kraftwerk im Niedersachsenpark war Hauptziel der Radwanderung des Heimatvereins Bersenbrück

 

Hauptziel der Halbtages-Radwanderung des Heimatvereins Bersenbrück sei das Holzheiz-Kraftwerk im Niedersachsenpark in Rieste, erläuterte Radwanderwart Heinz Drucks beim Start der Gruppe am Heimathaus Feldmühle. Dass fast dreißig Teilnehmer zu verzeichnen seien trotz zahlreicher weiterer Veranstaltungen in der Umgebung, spreche für das Interesse an diesem Angebot.

Die Frühjahrs-Radwanderung führte über Hastrup, Wischerhausen, Bieste und Neuenkirchen zum Niedersachsenpark in Rieste. Hier stand eine Besichtigung des Holzheiz-Kraftwerkes der Bayernfonds BestEnergy (BBE)unter der fachkundigen Führung von Kesselwärter Thomas Laurien auf dem Programm.

Die Bayernfonds BestEnergy 1 GmbH & Co. KG (BBE) betreibt an den Standorten Bad Arolsen, Langelsheim, Leipzig, Niesky, Rieste und Steinau insgesamt sechs Biomasse-Heizkraftwerke. Die Kraftwerke erzeugen CO 2 – neutrale elektrische Energie nach dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG 2009) und speisen diese in das öffentliche Netz ein. Die über Kraft-Wärme-Kopplung anfallende Wärme wird entweder als Prozess- oder Fernwärme verkauft. Als Brennstoff werden nachwachsende Rohstoffe (Nawaro) eingesetzt, die in erster Linie aus Landschaftspflegemaßnahmen stammen.

Mit dem gewonnenen Strom, so Laurien, können 10 000 Haushalte jährlich versorgt werden, also mehr als die Bevölkerung von Neuenkirchen-Vörden. Allerdings sei die Energie nicht direkt dort nutzbar, sie müsse laut Gesetz in das Stromnetz eingespeist werden. Im Winter werden dazu täglich rund 200 Tonnen Landschaftspflegematerial verbrannt, im Sommer rund 170 Tonnen, das seien rund 64 000 Tonnen im Jahr. Das Holzheiz-Kraftwerk lege großen Wert auf Qualität, jeder LKW werde kontrolliert, ein Magnet fische zudem eventuell enthaltene metallische Fremdkörper aus dem angelieferten Material. Durch die Verfeuerung des Holzes werde Wasser erhitzt und ein 485 Grad heißer Dampf erzeugt. Der werde dann auf eine Turbine geleitet und von dem angeschlossenen Generator werde nun Strom erzeugt. Im Holzheiz-Kraftwerk werde außerdem über die Möglichkeit nachgedacht, Reststoffe der Verbrennung nutzbar zu machen. So werde zur Zeit ermittelt, wie die entstehende Restasche erfolgreich für die Landwirtschaft verwendet werden kann. Das Werk in Rieste war im Jahre 2010 in Betrieb gegangen.

Die Heimatfreunde aus Bersenbrück zeigten sich sehr beeindruckt von der Anlage und den fachkundigen Erläuterungen. Als Dankeschön überreichte Radwanderwart Drucks dem Kesselwärter ein kleines Präsent.

Nächste Station der Radwanderung war das Cafe Heuerhaus Rohde, wo man sich bei Kaffee und Kuchen stärken konnte. Über Rieste, Lage, Heeke, Meppenburg und Priggenhagen erfolgte die Rückfahrt einer überaus interessanten Radtour.

Radwanderung BSB - Rieste 1